Zucker – was bewirkt er im Körper und sind Alternativen gut?

18. Juli 2016
Posted in Ernährung
18. Juli 2016 Alex Kontra

Zucker – was bewirkt er im Körper und sind Alternativen gut?

Pile Of Sugar Cubes Rotated Isolated On White Background

Die Industrie macht es einem nicht leicht Zucker in Lebensmitteln zu entdecken, es gibt 70 (!) verschiedene Namen für Zucker.

Dass man da bei der Zutatenliste nicht so recht weiß, ob jetzt Zucker darin steckt oder nicht, ist nachvollziehbar.

Saccharose, Glucose, Fructose, Lactose, Maltose, Galactose, (modifizierte) Stärke, Sorbit, Mannit, Dulcit, Inosit, Xylit, Maltodextrin, …

Tipp zum Erkennen:

Die Endungen „-ose“, „-it“, „-sirup“ deuten auf Zucker hin!

Im deutschsprachigen Raum wird zwar noch einiges weniger Zucker zugeführt als zum Beispiel in Amerika oder Australien, aber mit unserer durchschnittlichen jährlichen Aufnahme könnte man trotzdem einen fast 130m hohen Turm an Würfelzucker bauen. 130m das sind ca 11.550 Stück Würfelzucker! Wir erreichen damit also ca die Spitze des Stephansdoms! Das sind in Kilogramm 34,4 Zucker pro Jahr und Kopf und somit fast doppelt so viel, wie empfohlen!

Verantwortlich sind hier nicht mehr nur Süßigkeiten, sondern Hersteller setzen Zucker mittlerweile fast allen Produkten hinzu!

Hierfür gibt es zwei Gründe: Erstens schmeckt süß fast jedem! Und zweitens hält Zucker nicht lange satt und man isst bald danach schon wieder – gut für die Industrie, da die Verkaufszahlen nach oben schießen! 

Aber warum soll man Zucker einschränken?

Zucker zählt zu den Kohlenhydraten, Kohlenhydrate sind lebensnotwendig.

Doch ist Haushaltszucker ein sogenannter „leerer Kalorienträger“. Er hat keine Nährstoffe und bringt außer Energie nichts. Da macht es viel mehr Sinn sich die wichtigen Kohlenhydrate aus nährstoffreichen Produkten zu holen.

Zucker erhöht die Energiedichte in der Nahrung und fördert somit eine positive Energiebilanz.

Mit viel zugesetztem Zucker erreichen wir also schnell unseren Tagesbedarf an Kalorien und lässt keinen Raum für wichtige Nährstoffe!

Zusätzlich zu allen negativen Wirkungen, die eine positive Energiebilanz und Gewichtszunahme haben, gibt es auch Hinweise darauf, dass ein Zuviel an Zucker gewisse Teile im Gehirn lahmlegt und somit leistungsmindernd wirkt. 

Chronisch übermäßiger Zuckerkonsum wird auch mit Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht.

Übergewichtsforscher vergleichen Zucker mit Nikotin oder anderen Drogen, da das Gehirn euphorisch auf eine Zufuhr reagiert und Belohnungsysteme aktiviert. Weiters kommt es zur Ausschüttung von Dopamin, was kurzfristig zu einer Befriedigung führt, aber bald vom Wunsch nach Mehr abgelost wird.

Sind Ersatzstoffe besser?

Auch mit Ersatzsüßungsmitteln wie Honig oder Agavendickssaft etc sollte man sparsam umgehen. Diese sind zwar besser als Haushaltszucker, haben aber auch einen hohen Kaloriengehalt und können wie Haushaltszucker auch Karies verursachen. 

Auch vermeintlich „gesunde“ Zuckerersatzstoffe, wie Stevia, Kokosblütenzucker, Yacon, Ahornsirup, Palmzucker und Xylit halten oft nicht, was sie versprechen.

Diese enthalten meist eine höhere Süßkraft und wegen der geringeren benötigten Menge kommt es hier zu einer Kalorieneinsparung und teilweise beeinflussen sie auch den Blutzucker nicht so stark wie Haushaltszucker. 

Beigeschmack, Dosierung und Verarbeitung stellen sich aber öfters problematisch dar, bzw schmecken Produkte durch die Zugabe dieser Stoffe oft noch süßer und können unsere Lust auf Süßes noch mehr erhöhen.  

Beim Süßen geht es aber nicht nur darum, den Haushaltzucker durch andere Produkte auszutauschen, sondern auch darum, den Körper an weniger Süße zu gewöhnen.

Es muss wirklich nicht alles süß schmecken, damit es schmeckt! Durch ständiges Süßen geht der Eigengeschmack der Lebensmittel verloren und der Körper will immer mehr und mehr süße Lebensmittel.

Wenn wir doch eine gewisse Süßkraft brauchen und das mit frischen Früchten oder Trockenfrüchten nicht möglich ist, dann aber lieber zu Honig und Co. greifen!

Wieviel Zucker darfs sein?

Die WHO (World Health Organisation) empfiehlt eine maximale Zuckeraufnahme im Ausmaß von 10% der Tagesenergie, also ungefähr 50g Zucker bei einer Tagesaufnahme von 2000 Kalorien. Zu diesen 50 g zählen aber neben Haushaltzucker auch Honig oder andere Ersatzstoffe, wie Dicksaft.

Es handelt sich hierbei um eine Maximal-Empfehlung – es darf also ruhig weniger sein! J

Das Stück Kuchen hier und da, eine Rippe der Lieblingsschokolade oder das Eis an einem heißen Sommertag schaden uns nicht – wichtig ist, dass wir im Alltag den verstecken, zugesetzten Zucker sowie gesüßte Getränke meiden!

Welche Zuckerfallen zu vermeiden sind und einfache Tipps für den Alltag, um Zucker einzusparen, gibt es in unserem nächsten Bericht der #FoodArena!

We to eat real food