Hühnereier – (nicht) das Gelbe vom Ei!?

17. Juli 2016
Posted in Ernährung
17. Juli 2016 Alex Kontra

Hühnereier – (nicht) das Gelbe vom Ei!?

Fresh boiled eggs on dark background

Ein sehr kontroverses Nahrungsmittel – die einen lieben sie und schwören auf ihre unzähligen positiven Wirkungen, die anderen bezeichnen sie als Cholesterinschleuder.

Wer hat nun Recht?

Laut aktueller wissenschaftlicher Studien erhöht sich bei Gesunden das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht, wenn Hühnereier im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung(!) verzehrt werden.

Was steckt im Ei?

Hühnereier enthalten Mineralstoffe, wie Natrium, Eisen, Zink, Magnesium, essentielle Aminosäuren, die Vitamine A, E, D, K, Biotin sowie ungesättigte Fettsäuren und Lecithin (positive Auswirkungen auf das Gehirn).

Durch das günstige Verhältnis von essentiellen zu nicht-essentiellen Aminosäuren (Eiweißausnutzung 97 %) ergibt sich ein hoher ernährungsphysiologischer Wert.

Eier sind somit sehr nährreich, was soll daran also schlecht sein?

Eidotter enthält eine beachtliche Menge Cholesterin und dieser Fettbegleitstoff führt im Überfluss zu vielen negativen Auswirkungen (Nachlese in der #FoodArena).

Ganz simpel betrachtet wäre das Eidotter wegzulassen eine gute Überlegung. Aber erstens enthält Eidotter wichtige Vitamine (u.a. Vitamin D) und zweitens haben Studien ergeben, dass bei gesunden Menschen der Eierverzehr keinen Einfluss auf die Entwicklung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung hat.

Dem Cholesterin (Tagesrichtwert 300mg) und der Gesundheit allgemein zuliebe also lieber die gesättigten Fettsäuren einsparen und Transfette meiden und nicht die Frühstückseier weglassen.

(Diabetiker sollten wegen ihrer speziellen Stoffwechselsituation aber vermutlich ihren Eierverzehr einschränken.)

Warum ist das Cholesterin in Eiern nicht so schlecht?

Eier, die viel Cholesterin enthalten sind harmloser als andere tierische Produkte oder Fertigprodukte, die weniger enthalten.

Hier werden zwei Erklärungen vermutet:

-. Einerseits schüttet Körper nach einer Eiweißmahlzeit Glucagon aus und Glucagon hemmt im Körper die Cholesterinbiosynthese – das sorgt also dafür, dass der Körper weniger Cholesterin selbst produziert.

– Und auf der anderen Seite enthalten Eier Lecithin, welches die Cholesterinresorption im Darm vermindert und damit nicht das ganze Cholesterin aus dem Ei aufgenommen wird.

Zum Eierkauf:

Die Inhaltsstoffe im Ei sind von der Fütterung der Hühner abhängig – Bio-Eier und Freiland-Eier enthalten weniger Cholesterin, weniger gesättigte (schlechte) Fettsäuren, mehr Vitamine und mehr gute Fettsäuren. Bio Futter enthält keine Antibiotikazusätze oder Gentechnik und daher sind Bio-Eier die erste Wahl.

Beim Einkaufen immer auf die „0“ als erste Zahl auf dem Ei achten. „0“ steht für Bio, „1“ für Freiland und „2“ für Boden.

Haltbarkeit – Tipp zum Feststellen

Eier sind etwa 4 Wochen haltbar, aber wenn ihr euch einmal nicht sicher seid, ob das Ei noch gut ist, oder nicht, gibt es einen sehr leichten Test:

Das Ei vorsichtig in ein Glas Wasser legen. Bleibt es unbewegt am Boden ist es frisch, dreht es die Spitze nach oben, ist es noch zum Verzehr geeignet, aber sollte schnellstens verbraucht werden. Wenn das Ei aber aufsteigt und an der Oberfläche schwimmt, dann bitte in den Müll, das Ei ist ungenießbar!

Nährwerte Ei:

Als Faustregel gilt: Eiweiß macht 60% des Gewichts aus, Eidotter 30% und die Schale 10%.

Hühnerei                                      (gesamt, Größe M, 60g)
kcal 90 (Großteil Dotter)
EW 7g
FETT 6,4g (nur in Dotter)
KH 0,6
Cholesterin 240mg (nur in Dotter)

Eier – Empfehlung:

1-2 Eier pro Tag dürfen es aus gesundheitlicher Sicht schon sein (das ist natürlich kein Muss), bis zu dieser Menge kann der Körper die Cholesterinaufnahme gut ausgleichen.

Die ÖGE empfiehlt wegen dem ohnehin sehr hohen Konsum an tierischen Produkten 2-3 Eier pro Woche.

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