Weißmehl – so schlecht wie sein Ruf?

3. Oktober 2016
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3. Oktober 2016 Alex Kontra

Weißmehl – so schlecht wie sein Ruf?

Was ist Weißmehl?

Weißmehl besteht zu 70% aus Stärke und zu 30% aus Wasser und geringen Mengen an Proteinen. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind kaum vorhanden, da bei diesem Typ Mehl nur der Mehlkörper des Korns ausgemahlen wird und Schale und Keimling- genau die Teile in denen die Nährstoffe stecken nicht mitverarbeitet werden.

Die Type Bezeichnung gibt Hinweise darauf – umso niedriger die Zahl, desto geringer ist der Mineraliengehalt. Type 405 gibt an, dass nach Verbrennung von 100g Mehl noch 405mg Mineralstoffe zurückbleiben. Je höher die Zahl, desto besser. Vollkornmehl enthält etwa 4x so viel!

Warum ist Weißmehl schlecht?

Weißmehlprodukte liefern also vorrangig Energie und sonst kaum Nährstoffe, die unser Körper verwerten kann. Weißmehl besteht zum Großteil aus Stärke, die weiter zu Glukose abgebaut wird. Damit tragen alle aus Weißmehl hergestellten Produkte zu einer erhöhten Aufnahme von Glukose bei, lassen den Insulinspiegel sprunghaft steigen und erhöhen das Diabetesrisiko.

Das Problematische an diesen Produkten ist, dass die Stärke bzw die Glukose praktisch ohne Zeitverzögerung zur Verfügung steht, da kaum andere Stoffe vorhanden sind, die diesen Abbauweg verlangsamen bzw beeinflussen könnten. Außerdem enthält Weißmehl kaum Ballaststoffe, die für unser Sättigungsgefühl und unsere Verdauung sehr wichtig sind. Somit sind wir schneller wieder hungrig, greifen früher zur nächsten Mahlzeit und sorgen damit für eine positive Energiebilanz.

Apropos Energiebilanz – Weißmehlprodukte werden auch gerne schnell zur Kalorienbombe!

Wir brauchen also Alternativen!

Der erste Schritt ist zur Gänze auf Vollkornmehl umzusteigen. Das kann Weizenvollkornmehl sein, oder noch besser auf eine andere Getreideart zurückgreifen. Außerdem gibt es auch noch weitere unbekanntere Mehlsorten, die viele gute Inhaltsstoffe haben und einen positiven Beitrag zu unserer Gesundheit leisten können. Mandel-, Kokos-, Leinsamen-, Lupinenmehl – die Auswahl ist groß!

Deshalb möchten wir euch unsere Lieblingsalternativen und die zu Unrecht unbekannten Sorten vorstellen!

Alternative Nr 1.: Vollkornmehl

Alternative Nummer 1 wird zum Glück immer gängiger, da die Verbreitung aber noch lange nicht ausreichend ist, möchten wir euch auch diese „einfache“ Alternative ans Herz legen!

Dieses Mehl wird aus dem vollen Korn gemahlen, es werden also neben dem Mehlkörper auch noch die Schale und der Keim verwendet. Das bringt eine Menge extra Nährstoffe und Ballaststoffe. Sättigt somit länger, verlangsamt den Abbau zu Glukose und das führt zu einem langsameren und kontrollierteren Anstieg des Blutzuckerspiegels. Darüber hinaus regen Ballaststoffe auch die Darmmuskulatur und die Verdauung an und wirken sich positiv auf die Blutfette aus.

Weizenvollkornmehl ist besser als Weizenmehl, doch Weizen kann an sich problematisch sein. Moderner Weizen wird auf möglichst hohen Ertrag gezüchtet und dadurch oft gentechnisch verändert und hat mit seiner Ursorte nur mehr wenig zu tun. Diese Änderung wird nicht von jedem gut vertragen und löst Probleme aus. Viele machen hierfür das darin enthaltene Gluten verantwortlich, aber Studien haben gezeigt, dass Weizensorten, die nicht derart stark verändert wurden, trotz Gluten gut vertragen werden!

Hierbei also lieber auf andere Getreidearten wie Dinkel, Roggen, Hafer, Hirse, etc zurückgreifen.

Dinkelvollkornmehl enthält einen hohen Anteil an Eiweiß und mehr Vitamine und Mineralstoffe als die meisten anderen Mehle.

Roggenvollkornmehl punktet mit mehr Ballaststoffen, B-Vitaminen und anderen Zellbestandteilen, die sich positiv auf verschiedene Krebsarten auswirken können.

Beim nächsten Mehlkauf also nicht mehr zum Type405 greifen, sondern auf alle Fälle ein Vollkornmehl auswählen. Diese können in allen Rezepten ziemlich 1:1 ersetzt werden und sind die eindeutig bessere Lösung! Alternative Nr 1 lässt sich also sehr leicht anwenden und gibt es auch überall zu kaufen!

Wie es mit anderen (exotischeren) Mehlsorten aussieht und welche wir euch davon empfehlen und ein Genuss für den Magen und eure Gesundheit sind, erfahrt ihr in den nächsten Berichten der #FoodArena.