Braucht man Milch?

18. Oktober 2016
Posted in Ernährung
18. Oktober 2016 Alex Kontra

Braucht man Milch?

Various fresh dairy products on wooden background

Weiter geht’s mit den Fragen, ob Milch Allergien auslöst, sich negativ auf die Gesundheit auswirkt und wie es um Bio-Milch steht.

Milch und Allergien

Allergisch auf das Milcheiweiß reagieren etwa 1% der Erwachsenen. Die Hauptallergene der Milch werden vor allem dann problematisch, wenn die Milch stark bearbeitet ist. Homogenisierung und Pasteurisieren sind zwei Prozesse um die Milch keimfreier und länger haltbar zu machen – aber genau diese Schritte erhöhen vermutlich auch das Allergierisiko. Diese Prozesse haben sicher auch ihre Vorteile, an frische Rohmilch zu kommen, ist wahrscheinlich nicht immer möglich, natürlicher wäre es aber allemal.

Erhöht Milchkonsum das Krebsrisiko?

Diese Antwort muss wahrscheinlich mit Ja und Nein beantwortet werden. Es besteht Verdacht, dass sich durch Milchkonsum das Risiko für Prostatakrebs leicht erhöht (hierbei müssten aber über 1L pro Tag konsumiert werden), dem steht gegenüber, dass dadurch das Darmkrebsrisiko geringer ausfällt.

Wie wirkt sich Milch auf Diabetes und Herzerkrankungen aus?

Hier scheinen Milchprodukte besonders gute Auswirkungen zu haben – aber das gilt nur für Vollmilchprodukte.

Vollmilch (und im Speziellen Bio-Vollmilch) soll Blutfettwerte, Entzündungsmarker, die Insulinempfindlichkeit und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und somit Diabetes verringern und das Herz gesünder machen.

Hier gibt es Studien, die einen leichten Zusammenhang aufzeigen und andere, die mit 60-70% Risikosenkung sich fast zu gut anhören, um das gute Ergebnis alleine dem Milchkonsum zuzuschreiben.

Ist Bio-Milch ihren Preis wert?

Vollmilch von Kühen, die mit Heu und Gras gefüttert werden, ist am gesündesten. Der Anteil an wertvollen Fetten und fettlöslichen Vitaminen ist wesentlich erhöht.

Das Futter macht den Unterschied – konventionell gehaltene Kühe werden mit Kraftfutter und Mais gefüttert, um möglichst viel Milch zu produzieren. Schließlich soll sich die Kuh doch auszahlen und sie produzieren doppelt so viel Milchmenge wie Bio-Kühe. Dass die guten Inhaltsstoffe aber sogar bis zur Hälfte dabei verloren gehen, scheint nicht wichtig zu sein. Hier gilt das Motto Quantität geht über Qualität.

Bio-Milch mag vielleicht doppelt so viel kosten, liefert dafür aber auch oft doppelt so viele Nährstoffe und weniger Schadstoffe.

Biorohmilch enthält die meisten Nährstoffe, diese ist kaum bearbeitet, macht das Produkt natürlicher, aber dadurch ist auch die Keimzahl erhöht und die Haltedauer verkürzt. Bei Rohmilch werden die wenigsten Allergien beobachtet.

Haltbarmilch weist mit etwa 20% weniger Nährstoffen bereits eine deutliche Reduktion auf – diese sollte wirklich nur in Ausnahmefällen gekauft werden. Und ist auch wirklich gar nicht nötig – warum muss Milch überhaupt so lange haltbar sein?

Welche Milchprodukte sind empfehlenswert?

Produkte wie Kefir oder Joghurt können positive Effekte auf deinen Darm haben – hier ist wichtig, dass es sich um ungesüßte Naturprodukte handelt. Hände weg von Fruchtjoghurts und Co und lieber Früchte ins Naturjoghurt mischen.

Topfen und Käse sind gute Eiweißquellen und somit nützlich für Muskelaufbau und Fettabbau.

Grundsätzlich gilt bei allen Milchprodukten auf die Nährwertangaben zu achten und Bio-Vollmilch-Produkten den Vorrang zu geben.

Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Light-Produkte beim Abnehmen helfen. Hier werden Fett oder Zucker reduziert und durch andere Zugaben kompensiert und diese wollen wir meisten nicht!

Wenn man zb einen fettärmeren Käse haben möchte, dann einfach eine Käsesorte suchen, die sowieso weniger enthält.

Fazit

Milch ist ein Allroundtalent und viele Produkte sind sicher aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Es ist auch unbestritten, dass Milch gute und wichtige Inhaltsstoffe hat, die sich wahrscheinlich doch eher positiv als negativ auf die Gesundheit auswirken -. Studien gibt es zu Vor- und Nachteilen, hier wird sich die Wissenschaft vielleicht nie einig sein.

Insgesamt zeigt sich aber, dass Studien mit negativen Auswirkungen oft einen sehr hohen Milchkonsum aufzeigen, mit mehr als 3 Milchgetränken pro Tag – und davon ist ganz klar abzuraten – Milch ist nicht gedacht, um davon literweise täglich zu trinken. Das würde auch schnell zu einer zu hohen Energieaufnahme führen – Milch hat doch ordentlich Kalorien!

Milch und Milchprodukte sollen bewusst und hochwertig konsumiert werden.

Die Frage, ob man Milch braucht, ist aber zu verneinen .- die guten Inhaltsstoffe finden wir auch in vielen anderen Nahrungsmitteln.

Es muss also nicht Milch sein, welche Alternativen es gibt, zeigen wir im nächsten Bericht der #FoodArena!